Auf Wunsch des Protagonisten musste diese Geschichte leider anonymisiert werden.
Es war der Tag, als Bielefeld auf den Spuren der Bajuwaren wandelte. Die Seidenstickerhalle hatte sich in ein Festzelt verwandelt und die Schmetterboys hatten einen Gast. Zusammen wurde die ein oder andere Maß Bier genossen und zu später Stunde begleitete der Tötta den Mr. X nach Hause ins Love-Loft.
Der Tötta wies dem Mr.X das Wohnzimmer als Schlafgemach zu.
Dort fühlte er sich aber anscheinend nicht wirklich wohl und beschloss, sich eine andere Schlafstätte zu suchen. Das Glück war ihm hold, denn der edle Ritter Dietrich hatte während der Morgenwäsche die Tür zu seinem Verließ geöffnet. So trat Mr. X ein und fand sofort den Weg in die Liebeshöhle des Admirals.
Dort angekommen begann er sogleich, sich seiner Kleider zu entledigen.
Darauf aufmerksam geworden schlich der Admiral leise durch den Flur und bewaffnete sich heimlich mit seiner Mag-Lite und der Dose Pfefferspray.
Gedankenverloren saß Mr.X auf der Koje des Admirals, als ihn ein dumpfer Schlag an der Schulter traf. Er war kaum zu Boden gesunken, als seine Augen zu tränen begannen.
Der Admiral hatte sich erinnert, wie er vor Jahren einen Taucheranzug erledigt hatte, der sich erdreistet hatte, im Keller des ehrenwerten Hauses ein Weibsstück zu beglücken. Ebenso erledigte er jetzt Mr. X.
Nachdem er eine halbe Dose Pfefferspray in seinem Gesicht verteilt hatte, griff er zum Telefon und rief die Polizei an: "Hier ist ein 68-jähriger herzkranker Mann, ein Fremdling ist in meine Wohnung eingedrungen."
Wenige Minuten später trafen drei Streifenwagen mit Blaulicht und Martinshorn in der Steinstraße ein.
Unter Polizeischutz wurde Mr. X dann wieder zurück ins Love-Loft geleitet. Die Schutzleute fragten den schlafenden Tötta, ob dieser verwirrte Mann mit roten Augen hier richig ist. Dieser erwiderte: "Ja", drehte sich auf die Seite und genoß weiter den Schlaf der Gerechten.
Am nächsten Morgen erkundigten sich die beiden auf der Polizeiwache, ob eine Anzeige gegen Mr. X vorliegt. Die Polizisten verneinten das und konnten sich vor Lachen kaum halten.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lachen sie noch heute.